Freizeitreiter – na und?

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Freizeitreiter – na und?

Freizeitreiter – na und?

 

Immer wieder hört man den Begriff „Freizeitreiter“, meist sogar im negativen Licht. Doch was steckt wirklich dahinter?

Die meisten Menschen, die Pferde lieben und ihre Zeit damit verbringen, sie dazu noch gerne reiten oder gar auf Turnieren vorstellen, tun dies in ihrer FREIZEIT. Als Hobby, als Entspannung, aus Freude am Reiten und der gemeinsamen Zeit mit dem Partner Pferd. Nur wenige verdienen ihr Geld damit. Das sind dann die sogenannten Berufsreiter, Trainer usw.

Also ist der Begriff Freizeitreiter offenbar sehr breit gefächert und bezieht sich nicht nur auf Reiter, die mit ihrem Pferd mehr oder weniger unbeholfen durch die Landschaft bummeln. Es gibt folglich Freizeit-Ausreiter, Freizeit-Platzreiter, Freizeit-Turnierreiter und viel mehr. Freizeit-Reiter können vom Anfänger bis hin zum Profi alle sein.

Dank meiner Arbeit erlebe ich viele Freizeitreiter, denen es wichtig ist, das Pferd gesund zu erhalten, selbst immer besser im Sattel zu werden, das Pferd richtig zu gymnastizieren und voran zu kommen. Sie wollen das Gefühl eines fein ausgebildeten Pferdes, das gut bemuskelt ist und vielleicht bis zur Schweren Klasse geritten wird – ohne je an einem Turnier teil zu nehmen oder eine Prüfung ab zu legen. Sie wollen alles richtig machen, um ihren Partner Pferd möglichst lange gesund, fit und einsatzbereit zu erhalten. Dafür geben sie dem Pferd ausreichend Zeit im Rahmen der Ausbildung und holen sich professionelle TrainerInnen zur Hilfe. Mit größter Freude beobachte ich, dass diese Freizeitreiter immer mehr werden und gerade voll im Trend liegen – ein sehr positiver Trend!

Wer meint, dass diese dann dennoch alle auf Turnieren starten sollten, der irrt. Ein Turnier kostet nicht nur Zeit, Geld und Nerven. Für das Pferd bedeutet es meist Stress und Aufregung, kann zu Magenproblemen und Verletzungen führen. Vielerorts sieht man auf einem Turnier dann genau das Gegenteil von fein geritten und Harmonie, was mitunter eben daran liegt, dass man sich in einer fremden Umgebung befindet, aufgeregt ist, das Pferd unter Stress steht etc. Für viele erweckt es den Eindruck, dass die Richter ihre Brille im falschen Moment vergessen, oder gänzlich andere Vorstellungen haben…und das führt dann verständlicherweise zu Frust und Unverständnis für den langen, schonenden und ehrlicehn Ausbildungsweg, für den man sich entschieden hat. Ausnahmen bestätigen das natürlich, man darf keinesfalls alle in einen Topf werfen! Dennoch bleibt die Frage: Warum also soll ich mir das antun, wenn ich nicht will? Ähnliches gilt für öffentliche Auftritte, Shows, Vorführungen…alles kein Muss.

Was jedoch wichtig ist, ist Freude im Umgang mit dem Pferd, das Pferd als Partner zu sehen, ständig weiter lernen zu wollen und immer mehr von dem zu verstehen, was man mit dem Pferd erarbeiten kann. Ebenfalls gehört Abwechslung im Reit-Alltag dazu, denn das erhöht meist die Freude. Und, um es noch einmal zu betonen: Richtiges Gymnastizieren (egal ob vom Boden oder vom Sattel aus) fördert die Gesundheit des Pferdes! Kleine Verspannungen können „weggeritten“ werden, ein gut gymnastiziertes Pferd ist wendiger auf der Koppel und verletzt sich weniger leicht.

Also, liebe Pferdefreunde, nennt euch mit Stolz Freizeitreiter, denn ihr wisst alle, dass viel mehr dahintersteckt, als manch einer meint! Und bleibt stets bestrebt, weiter zu lernen, im Sinne eurer Freude und eures treuen Pferdepartners.

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