Unterstützung in schwierigen Zeiten

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Unterstützung in schwierigen Zeiten

Unterstützung in schwierigen Zeiten

Wie und wo finde ich Hilfe?

 

Viele Menschen hat die Krise mitgenommen, sie sind an ihre Grenzen gestoßen und würden gerne therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen bzw. einfach gerne jemanden zum Reden und Austauschen haben. Doch Unterstützung für die Psyche ist immer noch ein riesiges Tabuthema in unserer Gesellschaft. Andererseits: Wann immer ich den Drang nach Unterstützung und/oder Veränderung in mir spüre und es mit meinen mir zur Verfügung stehenden Methoden nicht schaffe, ist es an der Zeit, mir kompetente Unterstützung und Begleitung zu suchen.

Abgesehen von den finanziellen Mitteln ist die erste Herausforderung oft die, den richtigen Wegbegleiter zu finden. (Nein, ich gendere nicht)

Und genau darüber möchte ich heute schreiben. Wie finde ich „meinen“ Therapeuten? Egal ob Coach, Lebens- und Sozialberater, Psychologe, Psychotherapeut oder Psychiater/(Haus-)Arzt mit Therapeutenausbildung – wichtig ist, dass sie alle ihr Fach verstehen und wissen, was sie tun und wo ihre Grenzen sind, d.h. bei Bedarf an jemand anderen weiter zu überweisen.

Abgesehen von objektiven Kriterien wie Nähe zur Wohn-/Arbeitsadresse, Leistbarkeit, Erreichbarkeit, freie Termine, Übernahme der Kosten von der Krankenkasse kommen viele persönliche Punkte dazu. Einige kann man gleich beim ersten Gespräch klären, andere zeigen sich allerdings erst im Lauf der gemeinsamen Begleitung.

Ist mir mein Gegenüber sympathisch? Fühle ich mich in dessen Gegenwart wohl und habe ich das Gefühl, Vertrauen zu können, über alles reden zu können, das mir wichtig ist? Hört mir derjenige zu und ist bemüht, mich zu verstehen? Fragt er nach? Gibt es regelmäßige und ein zu haltende Termine? Ist derjenige in Notfällen erreichbar? Was sind die genauen Spielregeln im beidseitigen Einvernehmen?

Gleichermaßen sollte ich mich selbst fragen: Bin ich bereit für Unterstützung? Bin ich wirklich bereit, an mir zu arbeiten und ist mein Wunsch nach Veränderung groß genug, um durch zu halten, auch wenn es mal schwieriger oder vielleicht auch unangenehm oder anstrengend wird? Bin ich bereit, „Hausaufgaben“ zwischen den Terminen zu machen, um mich weiter in ein Thema zu vertiefen, achtsam und ehrlich zu sein (mir gegenüber und dem Wegbegleiter)? Kann ich regelmäßig die Termine wahrnehmen oder finde laufend Gründe, sie zu verschieben? Kann ich es ansprechen, wenn mir etwas nicht passt? Halte ich durch, auch wenn es länger dauert/mehr Zeit erfordert, als gedacht?

Im Laufe des gemeinsamen Weges wird sich zeigen, ob der Therapeut noch andere Möglichkeiten in seinem Repertoire hat, sollte man sich mal in eine Sackgasse verlaufen haben; welche Nervenstärke er hat; ob man sich wirklich angenommen und unterstützt fühlt; ob man in der Selbstverantwortung bleibt oder abhängig geworden ist ohne es zu merken; ob das Verhältnis vielleicht doch nicht passt; wie der Therapeut mit Kritik umgeht; ob er offen für neue Wege/Ideen oder Vorschläge des Klienten ist…

Ebenso wichtig ist es, ob sich der Therapeut auf die Sitzungen vorbereitet und einen roten Faden hat, an dem er sich orientiert – auch wenn es für den Klienten nicht immer sofort danach aussehen mag. Werden dazwischen gemeinsam Wünsche und Ziele besprochen, wo man als Klient hin möchte? Wird darüber gesprochen, was man schon geschafft hat/was sich verändert hat und wo man gerade steht? Bekommt man Werkzeuge, die man dann selbst in schwierigen Situationen im Alltag ausprobieren kann? Merke ich selbst an mir Veränderungen? Fällt meinem Umfeld etwas auf? (Meist ist dies erst nach einigen Monaten der Fall, also Geduld!)

Wie sieht es aus, wenn ich über etwas gerade nicht sprechen kann oder will? Gibt es die Möglichkeit, das auf später zu verschieben, wenn ich soweit bin, oder werde ich dazu gedrängt?

Vermutlich habe ich hier nicht alle Punkte erwähnt und die Liste ließe sich bestimmt noch fortsetzen. Daher: Wenn jemandem ein Punkt abgehen sollte, freu ich mich über Ergänzungen!

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