Die Cranio Sacrale Therapie ist ein Teilgebiet der Osteopathie und geht davon aus, dass ein Puls von Schädel bis Kreuzbein besteht, der durch die Bildung und das Abfließen des Liquors zustande kommt. Dieser Puls setzt sich wie eine Welle auf den restlichen Körper fort.
Etwaige Ungleichgewichte und „Blockaden“ dieser Wellenbewegungen werden durch gezielte und sanfte Berührung gelöst. Dieses Lösen der „Blockaden“ wirkt entspannend und regt die Selbstheilungskräfte des Organismus an.

Indikationen: u.a.

  • Muskuloskeletale Beschwerden (z.B. Gelenkserkrankungen, Wirbelsäulenprobleme, Verspannungen der Muskulatur…)
  • Neurologische Beschwerden (Ischalgie, „eingeklemmte“ Nerven…)
  • Koliken
  • Kopfschmerzen
  • Verhaltensabnormalitäten
  • Geburtsvorbereitung und Neugeborene

Askur vorherEin Fallbeispiel

Askur, ein 9jähriger Isländer, wird Mitte April erstmals vorgestellt. Er sei schreckhaft, halte beim Reiten Kopf und Nase immer nach links, lässt sich kaum versammeln und kann nicht mit Zügelanlehnung traben. Besonders auffällig ist die Kopfform des Pferdes, die einer C-förmigen Linie folgt (mit Blick auf den Nasenrücken). Der Muskeltonus ist hoch, in den Nasenöffnungen befindet sich weißer Schleim, ein Atemgeräusch ist hörbar.

Nach der ersten Session ist der Muskeltonus deutlich reduziert, das Pferd so gut wie nicht mehr schreckhaft und besser unter dem Sattel. Die Blockaden entlang der Wirbelsäule verändern sich vorerst kaum. Zusätzlich wurde der Meridian „Yang Wei Mai“ geöffnet. Auch hier wird ein anderer Sattel empfohlen.

Eine Zahnbehandlung, bei der 2 Wolfszähne entfernt werden, wird zwischen der 2. und 3. Session durchgeführt. Danach geht das Pferd vorerst schlechter.

Askur nachherAnfang Mai, in der dritten Session, werden Blockaden des Impulses an Kiefergelenk, Zungenbein und an den Schultern gelöst, die Diagonale links hinten – rechts vorne tritt in der vierten Session in den Vordergrund. Zwei Meridiane werden in die Behandlung miteinbezogen.

Bis zur nächsten Session im Juni hat sich viel getan: Die Kopfform hat sich verändert, ein neuer Sattel erlaubt dem Pferd, sich besser zu bewegen, die Anlehnung wird immer weniger zum Problem. Die Kontrolle zeigt, dass die Blockaden im Bereich der Wirbelsäule verschwunden sind, nur der Atlas zeigt noch eine kleine Blockade. Bei der Thoraxapertur gähnt Askur etwa 12-mal.